Trotzdem treibt der von einem Hochleistungsteam genutzte Projektgegenstand einem Projektmanager die Angst in die Augen.
Im Projektmanagement beschäftigen wir uns weitestgehend mit Einzelprojekten, Projektportfolios und Projektprogrammen. Viele Kollegen in projektverantwortlicher Position fragen sich nach einigen Jahren, wie sie die Qualität ihrer Projektarbeit weiter verbessern können. Hier kann das Model for Project Excellence der GPM hilfreiche Ansätze und Orientierung geben. Seit Jahresbeginn gibt es dafür auch die Project Excellence Baseline „PEB“ (PDF) (siehe Abbildung 1) der IPMA, in welcher der interessierte Projektmanager auch Ansatzpunkte findet, was ein exzellentes Projekt von einem durchschnittlichen Projekt unterscheidet.
Die meisten Projektmanager erfahren in der täglichen Projektarbeit jedoch sehr schnell, dass die weichen Faktoren (siehe Abbildung 2) die wesentlichen und erfolgsentscheidenden in der Projektarbeit sind.
Wenn also der Faktor Mensch das erfolgsentscheidende Kriterium in der Projektarbeit ist, kann man sich aber auch fragen, was ein duchchnittliches Projektteam von einem exzellenten Projektteam oder von einem Hochleistungsteam (siehe Abbildung 1) unterscheidet.
Somit stellt sich die Frage: „Was machen Hochleistungsteams, um zu diesen Spitzenleistungen zu kommen?“. Dafür muss man erst einmal analysieren, wo man Hochleistungsteams findet, um sie beobachten und von ihnen lernen zu können.
Hier wird man sehr schnell im sportlichen Bereich der Einzel- und Teamsportarten fündig.
Dort kann man manchmal einfach nur durch „hinsehen“ voller Erstaunen die Höchstleistung beobachten. Hier habe ich Ihnen mal ein Beispiel von Benjamin Watson in dem nachfolgenden kurzen Film herausgesucht.
Dieses Beispiel hat die deutsche Nationalmannschaft etwas modifiziert als Teasefrilm zur Intervention vor den Spielen zur Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 genutzt. Vielleicht hat der eine oder andere von Ihnen den Film bei der Keynote von Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, dem Sportpsychologen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 2014, auf dem letzten PM Forum 2015 selbst miterleben können. Wie wir wissen, hat Joachim Löw und seine „Jungs“ (siehe Abbildung 4), den Pokal nach Deutschland geholt – also scheint dieser Film die deutsche Mannschaft unterstützt zu haben. Denn es ist ihnen gelungen, nicht nur einzelne Schlüsselspieler zu pushen, sondern „Die Mannschaft“ zu formen.
Schauen wir jetzt mal als Beispiel in den Rennsportbereich, wo auch viele Hochleistungsteams in den verschiedenen Rennklassen weltweit unterwegs sind. So kann es sein, dass auch ein „Zertifizierter Senior Projektmanager (GPM)“ beim Erleben von Projektgegenständen in der „Operation Phase“ (siehe Abbildung 5) Angst verspürt, weil er derartige Höchstleistungen in seinem sonstigen beruflichen Alltag nicht gewöhnt ist. Besonders hat mich da das Erlebnis einer „Taxifahrt“ mit Kenneth Kröpfl auf dem Lausitzring berührt, wo ich auch Sportcoach und Mentaltrainer Mirko Sellner getroffen habe. Aber sehen Sie selbst im folgenden kurzen Film.
Hier noch einmal das Modell Anlehnung an Ken Wilber und David R. Hawkins, welches Herr Sellner für seine Coachings von Hochleistungsteams (siehe Abbildung 6) einsetzt und welches den meisten Sportlern hilft, auf der Ebene des Verstandes und der Logik zu verstehen, was beim Sportcoaching auf den drei Ebenen: Hardware (harte Faktoren), Team (weiche Faktoren) und Mind (mentale und emmotionale Kompetenz) passiert und wo welche Performancezuwächse möglich sind.
Wenn Sie sich also mit Ihrem Team vom Durchschnitt über Exzellenz zur Höchstleistung entwickeln wollen, müssten Sie auch auf allen drei Ebenen aktiv werden. Die Ebene „mentale und emmotionale Kompetenz“ jedoch, wo durch „Selbstarbeit“ Persönlichkeitsentwicklung und Bewusstheitssteigerung möglich sind, ist in der Umsetzung die anspruchsvollste.
Wenn man das auf einen möglichen Entwicklungsweg des Projektmanagers adaptiert, so kann man inetwa eine solche Entwicklung von den harten und weichen Faktoren über das Multiprojektmanagement zur interkulturellen Kompetenz und dann weiter über die Kooperationskompetenz, die Life-Life-Balance bis zum Ausbalancieren der Bewusstseinsebenen = „mentale und emmotionale Kompetenz“, skizzieren (siehe Abbildung 7) .
Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihren Projekten auf dem Weg zur Exzellenz.
Happy Projects.
Literaturquellen:
Hochleistungsteams als Ergebnis der Führung durch Coaching:
Ein Praxisbuch über die mitarbeiterorientierte Führung.
Mahler, M.; Books on Demand, Norderstedt, 2010
Führen von Hochleistungsteams:
Ein Handlungskonzept für Führungskräfte in Wirtschaftsunternehmen.
Böttiger, H.: Sierke Verlag, Göttingen, 2012
High-Performance-Teams:
Die fünf Erfolgsprinzipien für Führung und Zusammenarbeit.
Jenewein, W.; Heidbrink, M.: Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 2008
Die HIPE-Formel: Empirische Analysen von Hochleistungsteams:
Human Factors – interdisziplinäre Studien in komplexen Arbeitswelten.
Pawlowsky, P.; Steigenberger, N.: Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main, 2012
Das HIPE-Projekt: Vortrag Prof. Dr. Peter Pawlowsky | TU Chemnitz
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